Exkursion 2021 – Hessen/Thüringen mit 45 Teilnehmern des Verbandes
Anlässlich einer Exkursion des Bundesverbandes der Düngermischer e.V. wurde im September die Raiffeisen Alsfeld-Kirchhain in Alsfeld als größte Primärgenossenschaft in Hessen besucht, wo eine Düngermischanlage betrieben wird und Einzeldünger zur Anwendung kommen, um preiswert maßgeschneiderte Düngermischungen für den Landwirt als Kunden zu erstellen. Um dem Anwender eine möglichst präzise Verteilung der Düngerkörner und der Nährstoffe im Feld und somit auch große Streubreiten zu ermöglichen sollen die Komponenten vergleichbare Korngrößen und möglichst wenig Staubanhaftungen aufweisen, wie Herr George und Herr Sommerlade betonen. Nach Umsetzung der neuen Düngeverordnung ist es in diesem Jahr besonders angesagt, mit Stickstoff und Phosphor zu haushalten – ohne aber Ertrag zu verschenken. Daher werden auch weitere, die Effizienz von Stickstoff und Phosphor steigernde Komponenten zugefügt und man setzt hinsichtlich Stickstoff mehr auf stabilisierte Düngemittel. Im Bereich der mineralischen Düngung lassen sich folglich noch deutliche Reserven hinsichtlich der Nährstoffwirkung und der Nährstoffeffizienz heben, indem auf den jeweiligen Schlag und den Einsatz von Wirtschaftsdüngern abgestimmte und vom Handelspartner gefertigte Düngermischungen in einem Arbeitsgang ausgebracht werden.
Weitere interessante Besichtigungspunkte waren das Landwirtschaftszentrum Eichhof in Bad Hersfeld als Teil des Landesbetriebes Landwirtschaft Hessen. In Hessen gibt es Betriebsgrößen von im Schnitt 30 ha bei 75% Anteil Nebenerwerbslandwirtschaft. Präsentiert wurden Feldversuche zur Bestimmung des N-Bedarfes von Mais aufgrund eines mittels Drohne und hochauflösender Kameratechnik ermittelten NDVI-Indexes. Im Segment Biogas werden neue Anwendungen und Speichermöglichkeiten für Energie gemeinsam mit dem Fraunhofer Institut erforscht.
Eindrucksvoll war sicherlich auch die Einfahrt in das Kali-Bergwerk Merkers bis auf eine Tiefe von 800 m. Highlights neben der Fahrt im Förderkorb dabei: Kalimuseum, Goldraum, Konzertbunker, Sprengsimulation und die Kristallgrotte(Weltkulturerbe). Von den 4.600 km Streckennetz unter Tage wurden gut 20 km gefahren, um einige prägnante Punkte zum Kali-Abbau zu erkunden.
Für die Mitglieder spannend waren auch die Ausführungen von Johannes Böhle, K+S Minerals and Agriculture GmbH, der von sehr festen Düngermärkten auch im Kalisektor berichtet und einen weltweiten Rekordabsatz von 76 Mio t Kali- Düngemittel in 2020 konstatiert. Aufgrund niedriger Lagerbestände in wichtigen Verbrauchsländern wie Indien und China erwartet man über den Jahreswechsel hinaus ein festes Preisniveau am Weltmarkt für Kalium. In Deutschland gibt es einen starken Anstieg des Einzeldüngersegmentes, zu Teilen als Komponente infolge der zunehmend von Landwirten nachgefragten Düngermischungen.
Bundesverband der Düngermischer e.V. Reinhard Elfrich – Tel.: 0176 – 70422181 mail: info@bv-duengermischer.de